Community-based health promotion - a systematic approach

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DOI Nr.: https://doi.org/10.25929/p9xj-0270

 

Erich Wühr
Gesundheitsförderung und Prävention
Gesundheitscampus Bad Kötzting Technische Hochschule Deggendorf

Horst Kunhardt
Gesundheitsinformatik und Gesundheitsmanagement
Technische Hochschule Deggendorf

ABSTRACT


Diese Monografie basiert auf unserem derzeitigen Wissens- und Erfahrungsstand. Sie klärt zunächst die Begriffe und grenzt sie gegeneinander ab. Anschließend beschreibt sie die relevanten internationalen und nationalen Rahmenbedingungen der kommunalen Gesundheitsförderung.
Das Kernstück der Monografie ist die Beschreibung einer idealen kommunalen Gesundheitsförderung, die der Analyse der Ausgangssituation in einer Kommune oder Region ebenso dient wie der Ausrichtung der operativen Planung und Umsetzung sowie der Evaluation und ständigen Verbesserung.
Die Darstellung des Forschungsfelds „Kommunale Gesundheitsförderung“ sowie die verwendeten Quellen schließen die Monografie ab.
Die Monografie dient somit als Handreichung für politische und kommunale Entscheidungs- und Leistungsträger. Damit können sich Kommunen und Regionen zu Gesundheitskommunen bzw. Gesundheitsregionen entwickeln, die ihren Bürgern und Gästen in den sozialen Settings der Kommune oder Region (Behörden, Schulen, Unternehmen, Vereinen und so weiter) eine koordinierte und systematische kommunale Gesundheitsförderung als nachhaltig ausgelegten Standortfaktor für bestmögliche Lebensbedingungen und bestmögliche Lebensqualität anbieten.

This monography is based on our present status of knowledge and experience. It starts with clearing and defining of the basic terms. Then it describes the relevant national and international frame conditions of municipal health promotion.
The core of the monography is a description of the ideal municipal health promotion according to our actual knowledge and experiences which is helpful for the analysis of the starting status of health promotion in a certain community or region as well as for the orientation of operative planning, implementation, evaluation and continuous improvement.
The presentation of the research field „municipal health promotion“ and of the sources we used is completing the monography.
Thus the monography is serving as a handout for politicians and decision-makers in communities. This information helps that communities and regions can develop into health communities and health regions which offer a coordinated and systematic health promotion to their citizens and guests in different social settings (for example authorities, schools, companies). In this way the health promoting community or region can present itself as a habitat with the best possible living conditions and quality of life to their inhabitants and visitors.


KEYWORDS

Gesundheitskommunen, Gesundheitsregionen, kommunale Gesundheitsförderung, kommunales Gesundheitsmanagement, kommunale Gesundheitsbildung, gesundheitsfördernde und präventivmedizinische Versorgungsnetze, gesundheitstouristische Netzwerke, Gesundheitszentren, Gesundheitsberatung, Gesundheitsmanagement in sozialen Settings

Health communities, health regions, municipal health promotion, municipal health management, municipal health education, health promotion and disease prevention networks in the medical field, health tourism networks, health centers, health counseling, health management in social settings

1. Klärung und Abgrenzung der Begriffe

Individuelle Gesundheitsförderung (IGF): Unter Individueller Gesundheitsförderung fassen wir alle Maßnahmen und Aktivtäten einzelner Menschen zusammen, ausgerichtet an ihren individuellen Präferenzen, Ressourcen und Möglichkeiten.

Individuelles Gesundheitsmanagement (IGM): Individuelles Gesundheitsmanagement ist die willentliche, systematische und eigenverantwortliche Planung und Umsetzung von individueller Gesundheitsförderung, durch die der einzelne Mensch sich vor Gefährdungen schützt und förderliche Lebensbedingungen schafft.
 
Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF): Unter BGF fassen wir alle Maßnahmen und Aktivitäten in einem Betrieb, einem Unternehmen oder einer Behörde zusammen, die die Gesundheit seiner bzw. ihrer Mitarbeiter schützen und verbessern sowie Rahmenbedingungen schafft, in denen die Mitarbeiter ihren eigenen gesundheitsfördernden und krankheitsvermeidenden Lebensstil umsetzen können.

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM): Ein BGM ist Teil der  Personal- und Organisationsentwicklung eines Betriebs, eines Unternehmens oder einer Behörde. Es besteht aus Führungskräften und Mitarbeitern, die im Betrieb bzw. Unternehmen ein Betriebliches Gesundheitsmanagementsystem entwickeln, umsetzen, betreiben, evaluieren und weiterentwickeln.

Betriebliches Gesundheitsmanagementsystem (BGMS): Ein BGMS umfasst alle absichtsvoll, systematisch geplanten und umgesetzten Maßnahmen und Aktivitäten der betrieblichen Gesundheitsförderung, durch die für Mitarbeiter und Führungskräfte Arbeitsbedingungen geschaffen werden, in denen sie vor Gefährdungen geschützt sind und ihren gesundheitsfördernden und krankheitsvermeidenden Lebensstil eigenverantwortlich verwirklichen können.

Kommunale Gesundheitsförderung (KGF): Unter KGF fassen wir alle Maßnahmen und Aktivtäten in einer Kommune oder Region zusammen, die die Gesundheit ihrer Bürger und Gäste schützen und verbessern sowie Rahmenbedingungen schafft, in denen Bürger und Gäste ihren eigenen gesundheitsfördernden und krankheits-vermeidenden Lebensstil eigenverantwortlich umsetzen können.
Kommunales Gesundheitsmanagement (KGM): Ein KGM ist Teil der Verwaltung einer Kommune oder Region. Es besteht aus Führungskräften und Mitarbeitern, die in der Kommune oder Region ein Kommunales Gesundheitsmanagement-system entwickeln, umsetzen, betreiben, evaluieren und weiterentwickeln.

Kommunales Gesundheitsmanagementsystem (KGMS): Ein KGMS umfasst alle absichtsvoll, systematisch geplanten und umgesetzten Maßnahmen und Aktivitäten der kommunalen Gesundheitsförderung, durch die für Bürger und Gäste Lebensbedingungen geschaffen werden, in denen sie vor Gefährdungen geschützt sind und ihren gesundheitsfördernden und krankheitsvermeidenden Lebensstil eigenverantwortlich verwirklichen können.

Individuelle, Betriebliche und Kommunale Gesundheitsmanagementsysteme können unabhängig voneinander funktionieren. Günstiger ist es jedoch, wenn sie in einer Kommune oder Region eng miteinander verwoben sind und die politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen ihre Integration fördern.

Die folgende Abbildung 1 zeigt das Zusammenwirken von Maßnahmen und Aktivitäten des Individuums, des Betriebes und der Kommune und das Zusammenspiel der Managementsysteme.



Abb. 1: Zusammenspiel von Gesundheitsförderung und Gesundheitsmanagement


2. Internationale Rahmenbedingungen

Jeder Mensch ist in erster Linie selbst dafür verantwortlich, seine Gesundheit zu erhalten und im Krankheitsfall angemessen zu handeln. Dazu muss er allerdings in seiner unmittelbaren Lebenswelt geeignete gesundheitsfördernde und präventive Rahmenbedingungen vorfinden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat deshalb in ihrer Ottawa-Charta (1986) die regionale und kommunale Ebene als eine der grundlegenden Handlungsebenen deklariert, auf die eine gesundheitsfördernde und präventive Gesamtpolitik eingehen sollte. Darin heißt es unter anderem: „Gesundheitsförderung wird realisiert im Rahmen konkreter und wirksamer Aktivitäten von Bürgern in ihrer Gemeinde: In der Erarbeitung von Prioritäten, der Herbeiführung von Entscheidungen sowie bei der Planung und Umsetzung von Strategien. Die Unterstützung von Nachbarschaften und Gemeinden im Sinne einer vermehrten Selbstbestimmung ist ein zentraler Angelpunkt der Gesundheitsförderung; ihre Autonomie und Kontrolle über die eigenen Gesundheitsbelange ist zu stärken. Die Stärkung von Nachbarschaften und Gemeinden baut auf den vorhandenen menschlichen und materiellen Möglichkeiten der größeren öffentlichen Teilnahme und Mitbestimmung auf. Selbsthilfe und soziale Unterstützung sowie flexible Möglichkeiten der größeren öffentlichen Teilnahme und Mitbestimmung für Gesundheitsbelange sind dabei zu unterstützen bzw. neu zu entwickeln. Kontinuierlicher Zugang zu allen Informationen, die Schaffung von gesundheitsorientierten Lernmöglichkeiten sowie angemessene finanzielle Unterstützung gemeinschaftlicher Initiativen sind dazu notwendige Voraussetzungen“ [1].

Dem entsprechend lief 1988 in Europa das WHO-Projekt Gesunde Städte (WHO Healthy Cities Network) mit elf teilnehmenden Städten an [2]. In einem eigenen Leitfaden hat das Regionalbüro Europa der WHO 1992 eine zwanzig Schritte umfassende Vorgehensweise zur Entwicklung eines Gesunde-Städte-Projekts beschrieben [3].

Heute sind in dem WHO-Projekt europaweit über 1400 Kommunen in 30 Ländern organisiert. Das Projekt startete 2014 seine sechste Entwicklungsphase (2014-2018) mit den Zielen der „Verbesserung der Gesundheit aller und Reduzierung von Ungerechtigkeiten“ sowie der „Verbesserung von Führung und Teilhabe“ [2].

Es gelten folgende Leitprinzipien: „Eine gesunde Stadt ist eine Stadt, in der Gesundheit und Wohlergehen der Bürger im Mittelpunkt des Entscheidungsprozesses stehen. Jede Stadt kann eine gesunde Stadt sein, wenn sie sich der Gesundheit verpflichtet fühlt und eine Struktur und einen Prozess geschaffen hat, die es ermöglichen, auf eine Verbesserung der Gesundheit in der Stadt hinzuarbeiten“ [2].

Als weitere internationale Rahmenbedingung zur Implementierung eines KGMS gilt die WHO-Grundlage, „health in all policies“ (HiaP), die intersektorale Zusammenarbeit im Gesundheitssystem und die multisektorale Zusammenarbeit von staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren einfordert [4].

Es ist dabei nicht wichtig, in welchem Entwicklungsstadium oder Reifegrad der KGF sich eine Kommune oder Region befindet. Wichtig ist vielmehr, dass sie sich auf den Weg der ständigen und systematischen Verbesserung der kommunalen bzw. regionalen Lebensbedingungen im Sinne eines KGMS macht.


3. Nationale Rahmenbedingungen

Als Grundbedingung für die Umsetzung dieser internationalen Rahmenbedingungen im nationalen Kontext der Bundesrepublik Deutschland gilt das Subsidiaritätsprinzip: Gemäß Artikel 28 Absatz 2 des Grundgesetzes verfügen Kommunen über Recht, „alle Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft im Rahmen der Gesetze in eigener Verantwortung zu regeln“. Dies gilt natürlich auch für die KGF.

Gesunde-Städte-Netzwerk
In Deutschland werden die Empfehlungen der WHO im „Gesunde Städte Netzwerk“ umgesetzt. „Das Gesunde Städte-Netzwerk der Bundesrepublik versteht sich als Teil der ‚Gesunde-Städte-Bewegung der WHO‘. Ausgangspunkt für die Gesunde Städte-Initiative der WHO ist die „Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung“ von 1986. Das Netzwerk ist ein freiwilliger Zusammenschluss der beteiligten Kommunen. Es dient vor allem als Aktions- und Lerninstrument, mit dem die Arbeit vor Ort im Sinne der Gesunde Städte - Konzeption unterstützt werden soll. Das Gesunde Städte-Netzwerk spricht in fachlicher und fachpolitischer Hinsicht Mitarbeiter/innen des Gesundheitsamtes, des Sozialamtes, des Wohnungsamtes, des Umweltamtes und der Stadtentwicklungsplanung ebenso an wie Vertreter/innen der Gesundheitsinitiativen und Selbsthilfegruppen. Mitgliederversammlungen des deutschen Netzwerkes finden jährlich, Gesunde Städte-Symposien alle zwei Jahre statt“ [5].
In einem 9-Punkte-Programm sind die Richtlinien für den Beitritt einer Kommune zum Netzwerk geregelt. Derzeit sind 75 Kommunen Mitglied im Netzwerk [5].
In seinem Leitfaden „Gesunde Städte“ gibt das Regionalbüro Europa der WHO fünf Aktionsfelder der KGF an [3]:

  • Entwicklung einer gesundheitsfördernden Gesamtpolitik
  • Schaffung gesundheitsfördernder Lebensbedingungen
  • Unterstützung gesundheitsbezogener Gemeinschaftsaktionen
  • Entwicklung persönlicher Kompetenzen im Umgang mit Gesundheit
  • Neuorientierung der Gesundheitsdienste

Jedes dieser Aktionsfelder werden wir weiter unten bei der Beschreibung einer idealen KGF berücksichtigen.

Bayerisches Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung
Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege hat im Rahmen des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit das Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung eingerichtet. Durch Information, Förderung und Vernetzung verfolgt dieses Zentrum das Ziel, „die Strukturen und die Wirksamkeit von Gesundheitsförderung und Prävention in Bayern zu stärken.“ Es verbindet „Präventionspraxis, Wissenschaft und bürgerschaftliches Engagement“, entwickelt „Medien und Materialien“, organisiert Fortbildungen, „macht gute Praxis bekannt und gibt Anregungen weiter“ [6].

Gesundheitsregionenplus im Freistaat Bayern
Im Rahmen eines Wettbewerbs des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege wurden in den vergangenen Jahren 20 bayerische Kommunen und Landkreise mit dem Prädikat „Gesundheitsregion“ ausgezeichnet.

Mit dem Konzept Gesundheitsregionenplus setzt das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege diese Initiative fort und will „ab 2015 die medizinische Versorgung und Prävention im Freistaat weiter verbessern. Die regionalen Netzwerke sollen auf kommunaler Ebene zur Gesundheit der Bevölkerung beitragen. Der Freistaat unterstützt die Gesundheitsregionenplus durch Beratung und Fördermittel“ [7].

Dabei werden die regionalen Unterschiede ebenso hervorgehoben wie die regionale Entscheidungsverantwortung betont wird: „Die Versorgungsstrukturen und die Präventionsangebote sind innerhalb Bayerns sehr unterschiedlich. Die Akteure vor Ort können die Lage somit am besten beurteilen und passgenaue Maßnahmen entwickeln. Solche lokal erarbeiteten Lösungen haben zudem eine höhere Bindungswirkung und Akzeptanz“ [7].

Die Schwerpunkte des Programms „liegen bei der Gesundheitsversorgung [Anmerkung: Gemeint ist die Krankenversorgung], Gesundheitsförderung und Prävention. Dazu gehören zum Beispiel die Versorgung mit Haus- und Fachärzten, Patienteninformation, Zusammenarbeit ambulant-stationär, Bewegungsförderung, Suchtvorbeugung oder Kinder- und Jugendgesundheit. Weitere Themen können entsprechend den lokalen Gegebenheiten aufgegriffen werden“ [7].

Versorgungsstrukturen der KGF
Bei Gesundheitsförderung und Prävention haben die Kommunen eine Schlüsselfunktion: Im Leitfaden Prävention des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherungen heißt es, dass Gesundheitsförderung und Prävention wichtige kommunale Handlungsfelder seien [8]. Kommunale Entscheidungsträger können mit Hilfe eines KGMS einen gesundheitsförderlichen und präventiven Entwicklungsprozess anstoßen, koordinieren und leiten sowie für die Vernetzung der Akteure sorgen.

Medizinische Versorgungsstrukturen
Die zurzeit ausgeübten und gesetzlich intendierten Modelle der Integrierten Versorgung, von Disease-Management-Programmen (DMP) und medizinischen Versorgungszentren (MVZ) greifen vielfach zu kurz und berücksichtigen kommunale Strukturen mit ihren gewachsenen privaten und beruflichen Lebenswelten zu wenig. Inwieweit die neu geschaffene gesetzliche Grundlage, dass auch Kommunen als Träger von MVZ auftreten können, eine bessere Vernetzung der medizinischen Versorgung fördert, bleibt abzuwarten. Vor allem für Kommunen im ländlich strukturierten Raum ergeben sich dadurch neue Gestaltungs- und Mitwirkungsmöglichkeiten. Versorgungsmanagement braucht aber eine effektive Koordination vor Ort. Die aktuellen Versorgungsmodelle bieten für ein sektorenübergreifendes und an den regionalen Strukturen ausgerichtetes Versorgungsmanagement bisher keinen Anreiz. Aus diesem Grund sind auch neue Strukturen der Finanzierung und der Qualifikation der im Netzmanagement handelnden Personen erforderlich, um ein kommunales und regionales Gesundheitsmanagement aufzubauen. Viele Kommunen bauen heute Strukturen für das Demographie-Management auf. Nachdem die demographische Entwicklung in einer Region auch immer Auswirkungen auf die Strukturen der Gesundheitsversorgung und des Einzelfallmanagements hat, kommt der Vernetzung dieser Aufgaben in Zukunft eine zentrale Rolle zu. Auch dies muss ein Kommunales Gesundheitsmanagement mit System leisten können.

4. Beschreibung einer idealen Kommunalen Gesundheitsförderung

[Anmerkung: Auf der Basis unseres derzeitigen Wissens- und Erfahrungsstands beschreiben wir im Folgenden eine allgemeine Vorstellung von einer bestmöglichen Umsetzung einer KGF. Dieses Ideal basiert auf dem Grundprinzip der Teilhabe (Partizipation) und der entsprechenden Grundannahme, dass die KGF nur dann im Sinne einer nachhaltigen Verbesserung der Lebensqualität der Bürger erfolgreich sein kann, wenn sie breit in der Bürgerschaft verankert ist und von deren Engagement und Initiative getragen wird. Diese Beschreibung eines Ideals dient bei der konkreten Entwicklung und Umsetzung eines KGMS der Analyse der Ausgangssituation in einer Kommune oder Region ebenso wie der Ausrichtung der operativen Planung und Umsetzung sowie der Evaluation und ständigen Verbesserung.]

Politische Führung
Die politische Führung (Bürgermeister, Stadtrat, Landrat, Landkreistag) ist fest entschlossen, KGF als ein kommunales Führungsprinzip einzuführen.
[Anmerkung: Die KGF als politisches Führungsprinzip hat die Zielsetzungen,

  • die Gefährdungen in der kommunalen Lebenswelt der Bürger und Gäste zu minimieren,
  • förderliche Lebensbedingungen für Bürger und Gäste zu optimieren und
  • Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen Bürger und Gäste ihren gesundheitsfördernden und krankheitsvermeidenden Lebensstil frei zugänglich, bestmöglich und eigenverantwortlich umsetzen können.

Es ist durchaus möglich, dass die Initiativen für die Einrichtung eines KGM aus der Bürgerschaft kommen und von der politischen Führung aufgegriffen werden. Ebenso können gesundheitsfördernde Projekte aus Bürgerinitiativen im Sinne der Teilhabe in das KGM aufgenommen werden.]
Die politische Führung veröffentlicht diesen Entschluss und begleitet die Entwicklung und Umsetzung durch entsprechende Willenserklärungen und Kommentierungen bei jeder passenden Gelegenheit.

[Anmerkung: Dabei ist die Stetigkeit der öffentlichen Erklärungen von großer Bedeutung. Die politische Führung signalisiert dadurch nach innen und nach außen, dass sie hinter der KGF und ihren Akteuren steht. Dieser Rückhalt fördert das Image der KGF in der Öffentlichkeit und betont ständig ihre Bedeutung für das Wohl der Bürger und der Gäste.]

Die politische Führung schafft die notwendige Infrastruktur und stellt Ressourcen bereit.

[Anmerkung: Infrastrukturelle Einrichtungen können sein: Präventionszentrum oder Haus der Gesundheit, Fitness-Parcours, Wanderwege, Sporteinrichtungen, Lehrküche und anderes mehr. Ressourcen zum Aufbau und Betrieb eines KGMS sind Personen, Geld- und Sachmittel sowie Zeit.]

Die politische Führung beruft ein Steuerungsgremium bestehend aus Experten und Leistungsträgern der Kommune bzw. Region.

[Anmerkung: In diesem Gremium können mitwirken: Mitarbeiter der Kommunalverwaltung und des Gesundheitsamts, Medizin- und Gesundheitsdienstleister, Gesundheitswissenschaftler, Tourismusdienstleister, Mitglieder von Vereinen, Mitarbeiter von Schulen und Kindergärten, Mitarbeiter von Kostenträgern, engagierte Bürger, Vertreter von Sozialverbänden, Vertreter des Einzelhandels, Vertreter von Unternehmen und Betrieben, Vertreter des Kommunalmarketing und andere. Das Gremium sollte aus nicht mehr als 12 bis 15 Mitgliedern bestehen. Dieses „Dazwischenschalten“ eines Steuergremiums zwischen politischer Führung und KGM beugt der Bürokratisierung der KGF vor und sichert ihre Verankerung in der Bürgerschaft.]

Die politische Führung gibt diesem Steuergremium einen klaren Auftrag.

[Anmerkung: Dieser Auftrag beinhaltet die Bestellung eines KGM, das ein KGMS entwickelt und umsetzt, sowie dessen beratende Begleitung und Beaufsichtigung.]

Steuergremium
Das Steuergremium ist eingerichtet und strukturiert.

[Anmerkung: Das Steuergremium gibt sich selbst eine Organisationsstruktur ähnlich der Struktur eines Vereins: Vorsitzender oder Sprecher, Schriftführer usw. Zwingend notwendig ist, dass sich die Mitglieder des Gremiums systematisch bezüglich gesundheitswissenschaftlicher Themen fortbilden.]

Das Steuergremium bestellt das KGM und beauftragt es mit der Entwicklung und Umsetzung eines KGMS.

[Anmerkung: Das KGM besteht aus einer Führungskraft und ihren Mitarbeitern. Die Leiterin des KGM ist eine Gesundheitsmanagementexpertin (Medizindienstleister, Gesundheitswissenschaftler). Sie stellt geeignete Mitarbeiter ein. Gemeinsam und in Abstimmung mit dem Steuergremium entwickeln sie den genauen Auftrag des KGM.]

Das Steuergremium beaufsichtigt und begleitet die Entwicklung und Umsetzung des KGMS. Es berät das KGM.

[Anmerkung: Das Steuergremium ist vergleichbar mit dem Aufsichtsrat einer Aktiengesellschaft. Ein Aufsichtsrat handelt im Auftrag und in Vertretung der Aktionäre, also der Besitzer des Unternehmens. Das Steuergremium handelt als Vertreter der Bürger und Gäste, also der Adressaten der KGF. Es sorgt dafür, dass das KGMS an den Bedürfnissen der Adressaten ausgerichtet ist und deren Lebensqualität nachhaltig verbessert.]

Kommunales Gesundheitsmanagement (KGM)
Die Leiterin des KGM und ihr Team entwickeln ein KGMS, setzen es um und evaluieren es. Sie beziehen das Steuergremium ein und berichten ihm.

[Anmerkung: Die Entwicklung und Umsetzung des KGMS folgt den Vorgehensweisen üblicher Managementprozesse, wie z.B. dem PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act): Zunächst gibt sich das KGM in enger Abstimmung mit dem Steuergremium einen Auftrag und formuliert ein mittelfristiges (3 bis 5 Jahre) Zukunftsszenario im Sinne einer Vorstellung der bestmöglichen Erfüllung des selbstgewählten Auftrags. Nach der Analyse der kommunalen Ausgangslage wird ein operativer Jahresplan erstellt und umgesetzt, der am Zukunftsszenario ausgerichtet ist. Dieser Jahresplan wird umgesetzt. Seine Ergebnisse werden evaluiert und in einem jährlichen Gesundheitsbericht zusammengefasst. Die Erkenntnisse der Evaluation führen zur Verbesserung des KGMS]

Das KGM organisiert regelmäßig Gesundheitskonferenzen, zu denen Bürger und Gäste der Kommune bzw. Region eingeladen werden und im Sinne der Partizipation an der Entwicklung und Umsetzung der KGF mitwirken können.

[Anmerkung: Die Einbeziehung der Adressaten macht das KGF zu deren eigenem Anliegen und erhöht die Akzeptanz und Inanspruchnahme der durchzuführenden Maßnahmen und Aktivitäten. Die Ergebnisse der Gesunheitskonferenzen fließen in die operativen Jahresplanungen des KGM ein.]

Abb. 2: Bereiche eines Kommunalen Gesundheitsmanagementsystems

Das KGMS ist umfassend und berücksichtigt alle relevanten Bereiche eines KGF (Abbildung 2):

  • Schutz der Lebenswelt:
    Eine intakte Lebenswelt ist grundlegende Rahmenbedingung dafür, dass Bürger und Gäste ihren gesundheitsfördernden und krankheitsvermeidenden Lebensstil pflegen können. Deshalb ist der Schutz und Erhalt einer ökologisch ausgewogenen kommunalen Lebenswelt im Rahmen des regionalen und globalen Ökosystems im KGMS berücksichtigt. Entsprechende Initiativen werden unterstützt.

  • Sicherheit der Lebenswelt und Freizeitschutz:
    Die Sicherheit der Lebenswelt ist in Deutschland gesetzlich detailliert geregelt (zum Beispiel Trinkwasser- und Nahrungsmittelqualität, Verkehrssicherheit, Infektionsschutz, Sicherheit der Freizeitanlagen). Das KGMS erfüllt diese Regelungen.

  • Gesundheitsbildung:
    Das KGM entwickelt vielfältige Beratungs- und Bildungsangebote, die Bürger und Gäste der Kommune oder Region befähigen, einen gesundheitsfördernden und krankheitsvermeidenden Lebensstil eigenverantwortlich zu entwickeln und umzusetzen: Vorträge, Seminare, Workshops, Bildungsprogramme, Symposien, Messen, Medien, webbasierte soziale Netzwerke, Gesundheitszirkel, Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen und anderes mehr.

  • Medizinische und präventivmedizinische Versorgung im ambulanten und stationären Bereich (Versorgungsmanagement):
    Das KGM entwickelt Strategien und Maßnahmen, um die ambulante und stationäre Versorgung akut und chronisch kranker Menschen in der Kommune und Region sicherzustellen. Das KGM organisiert aus den bestehenden medizinischen Dienstleistungsangeboten der Kommune bzw. Region ein präventivmedizinisches Versorgungsnetzwerk. In diesem Netzwerk können Bürger und Gäste vertiefende medizinische Untersuchungen und medizinische Maßnahmen der primären (zum Beispiel Impfungen, sekundären (Vorsorgeuntersuchungen) und tertiären (Krankheits-managementprogramme) Prävention vornehmen lassen.
    Gesundheitsfördernde und präventive Versorgungsnetzwerke:
    Das KGM unterstützt Medizin- und Gesundheitsdienstleister sowie ggf. Tourismus- und Gesundheitssportdienstleister dabei, Netzwerke zu bilden und Bürgern und Gästen umfassende und qualitativ hochstehende gesundheitsfördernde und krankheitsvermeidende Dienstleistungen anzubieten. Die Gesundheitslotsenfunktion des Gesundheitszentrums (siehe unten) ist in der Lage, die Bürger und Gäste über die bestehenden Dienstleistungen zu informieren und sie durch die Angebote zu „lotsen“.

  • Betriebliches Gesundheitsmanagement in eigenen Einrichtungen:
    Das KGM setzt in kommunalen Einrichtungen (Behörden, Schulen und Kindergärten) BGF systematisch um. Es bestehen Initiativen wie „Die gesunde Behörde“, „Der gesunde Kindergarten“ und „Die gesunde Schule“ oder „Lehrergesundheit“.

  • Gesundheitsmanagement in sozialen Settings:
    Das KGM regt in Familien, Betrieben, Unternehmen und Behörden, Schulen, Vereinen, Hotels und so weiter die Bildung gesundheitsfördernder Settings an und berät und begleitet sie supervidierend. „Settings“ sind soziale Systeme, die einen starken Einfluss auf die Gesundheit ausüben und in denen zugleich die Bedingungen von Gesundheit auch gestaltet und beeinflusst werden können. Alltägliche Arbeits-, Lern- und Lebensbedingungen haben einen erheblichen Einfluss auf die gesundheitliche Entwicklung des Einzelnen und prägen gesundheitsbezogene Werte, Einstellungen und Verhaltensweisen. Bürger und Gäste finden in diesen Settings Bedingungen vor, in denen sie eigenverantwortlich ihren gesundheitsbildenden und präventiven Lebensstil verwirklichen können. Das KGM berät Verantwortliche sozialer Settings dabei, eigene Gesundheitsmanagementsysteme zu entwickeln und zu etablieren, und stellt entsprechende Bildungsangebote bereit. Es bestehen Initiativen wie „Die gesunde Familie“, „Das gesunde Unternehmen“, Der gesunde Betrieb“, Die gesunde Praxis“, „Die gesunde Klinik“, „Das gesunde Seniorenheim“, „Der gesunde Verein“, „Das gesunde Hotel“ und Vergleichbares mehr.

Das KGM hat vor allem folgende Aufgaben:

  • Erarbeitung eines selbstgewählten Auftrags
  • Formulierung eines Zukunftsszenarios als Vorstellung der bestmöglichen Erfüllung dieses Auftrags
  • Bestimmung der kommunalen Ausgangslage (Systemaufstellung der Institutionen und Akteure, Erkrankungsprobleme, wirtschaftliche und soziale Bedingungen, Wohn- und Umweltbedingungen, medizinische Versorgung, Bürgerinitiativen und Selbsthilfegruppen usw.)
  • Organisation und Durchführung von Gesundheitskonferenzen
  • Erarbeitung eines operativen Jahresplans
  • Evaluation des KGMS in Bezug auf Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität und Erstellung eines jährlichen Gesundheitsberichts
  • Ständige Verbesserung des KGMS im Sinne eines Qualitätsmanagements
  • Recherche staatlicher Förderprogramme und Erstellung entsprechender Anträge sowie Einwerbung von Sponsorenmitteln
  • Einrichtung und Führung der Infrastrukturen und Organisation von deren Nutzungen
  • Organisation der Sicherheit der Lebenswelt und des Freizeitschutzes
  • Entwicklung und Umsetzung von Gesundheitsbildungsprogrammen
  • Entwicklung und Umsetzung von Strategien zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung im ambulanten und stationären Bereich
  • Organisation von gesundheitsfördernden und präventiven Versorgungsnetzwerken
  • Unterstützung und Beratung von kommunalen Einrichtungen (Behörden, Schulen und Kindergärten) bei der Entwicklung und Umsetzung betrieblicher Gesundheitsmanagementsysteme
  • Unterstützung und Beratung von sozialen Settings bei der Entwicklung und Umsetzung von Gesundheitsmanagementsystemen
  • Entwicklung und Umsetzung eines Gesundheitskommunikationskonzepts mit Kernthemen für Adressaten-Kampagnen (internes und externes Marketing bzw. Öffentlichkeitsarbeit).
  • Kontaktpflege zu  überregionalen staatlichen Stellen und zu Sozial-versicherungsträgern.

Gesundheitszentrum
Als zentrale Infrastruktur ist ein Gesundheitszentrum eingerichtet und übernimmt folgende Funktionen:

  • Information und Koordination (Gesundheitslotsenfunktion):
    Die Bürger und Gäste werden im Gesundheitszentrum über die gesundheitsfördernden und präventiven Einrichtungen und Dienstleistungsangebote der Kommune bzw. Region informiert. Dies geschieht im persönlichen Beratungsgespräch unterstützt von Print- und digitalen Medien. Zusätzlich ist das Präventionszentrum an Informationskampagnen der internen und externen Gesundheitskommunikation beteiligt. Ebenso werden die Bürger und Gäste bei der Umsetzung ihres Gesundheitsplans und der Koordination der entsprechenden Maßnahmen unterstützt und begleitet (zum Beispiel Terminvereinbarungen im medizinischen Versorgungsnetzwerk).
  • Gesundheitsberatung:
    Bürger und Gäste können im Gesundheitszentrum eine softwarebasierte Lebensstil- und Risikoanalyse durchführen lassen. Aufgrund dieser Analyse wird ein vorläufiger individueller Gesundheitsbericht erstellt, dessen Auswertung zum Einen zu vertiefenden Untersuchungen und gegebenenfalls Behandlungen im medizinischen Versorgungsnetzwerk der Kommune bzw. Region führt und zum Anderen notwendige gesundheitsbildende Maßnahmen zur eigenverantwortlichen gesundheitsfördernden und krankheitsvermeidenden Lebensführung vorschlägt.
  • Gesundheitsbildung:
    Im Gesundheitszentrum werden gesundheitsbildende Maßnahmen in Form von Vorträgen, Seminaren, Workshops, Bildungsprogrammen, Symposien, Messen und anderen Veranstaltungen angeboten und durchgeführt.

Qualitätsmanagement
Das KGM evaluiert mit Hilfe eines eigens entwickelten ein Prüf- und Kennzahlensystems die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität des KGMS. Die Erkenntnisse aus dieser Evaluation werden in einem jährlichen Gesundheitsbericht zusammengefasst und dienen der ständigen Verbesserung und Weiterentwicklung des KGMS. Der Gesundheitsbericht wird veröffentlicht.

1. Forschungsfeld „Kommunale Gesundheitsförderung“
Das Forschungsfeld „Kommunale Gesundheitsförderung“ umfasst mindestens zwei Forschungsgegenstände:

1. Forschungsgegenstand KGMS

  • Entwicklung eines Prüf- und Kennzahlensystems und Qualitätssicherung (Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität) mit dem Ziel eines Benchmarkings zwischen Kommunen und Entwicklung von bestpractices (z.B. Fußabdruck „Kommunale Gesundheits-förderung“ als valider und transparenter Standortfaktor für Kommunen)
  • Bekanntheitsgrad, Akzeptanz- und Adhärenzforschung
  • Versorgungsforschung
  • und anderes mehr

2. Forschungsgegenstand Bürger und Gäste

  • Gesundheitseinstellungen, Gesundheitsmotivation und Gesundheits-verhalten
  • Gesundheitszustand und Krankheitsrisiken
  • Inanspruchnahmeverhalten
  • Teilhabe und Engagement
  • und anderes mehr

 

5. Literatur
[1]        Weltgesundheitsorganisation, Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung. Available: http://www.euro.who.int/__data/assets/pdf_file/0006/129534/Ottawa_Charter_G.pdf.
[2]    Weltgesundheitsorganisation, Urban health. Available: http://www.euro. who.int/en/health-topics/environment-and-health/urban-health.
[3]    Weltgesundheitsorganisation, Gesunde Städte: Leitfaden zur Entwicklung eines Gesunde-Städte-Projekts. Available: http://www.euro.who.int/__data/assets/pdf_file/0003/101010/E56270g.pdf.
[4]    World Health Organization, Health iall policies (HiAP) framework for country action. Available: http://www.who.int/cardiovascuar_diseases/140120HPRHiAPFramework.pdf?ua=1 (2014, Oct. 24).
[5]    Gesunde-Städte-Netzwerk Deutschland, Website des Gesunde-Städte-Netzwerk Deutschland. Available: http://www.gesunde-staedte-netzwerk.de/.
[6]    Bayerisches Zentrum für Prävention und       Gesundheitsförderung, Website des Bayerischen Zentrums für Prävention und Gesundheitsförderung. Available: http://www.zpg-bayern.de/.
[7]    Gesundheitsregionenplus - Entscheidungen vor Ort treffen, Website von Gesundheitsregionen- plus - Entscheidungen vor Ort treffen. Available: http://www.stmgp.bayern.de/wirtschaft/gesundheitsregionen/.
[8]    GKV-Spitzenverband, Leitfaden Prä-vention des GKV-Spitzenverbandes. Available: http://www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/presse/publikationen/GKV_Leitfaden_Praevention_RZ_web4_2011_15702.pdf.

 

Prof. Dr. Erich Wühr, MSc


Professor Dr. Erich Wühr, MSc ist am Gesundheitscampus Bad Kötzting der Technischen Hochschule Deggendorf für das Lehrgebiet Gesundheitsförderung und Prävention berufen. Er ist in Bad Kötzting Leiter eines Forschungsprojekts, bei dem im Rahmen des kommunalen Gesundheitsmanagements der Stadt Bad Kötzting und in Kooperation mit der Technischen Universität München und der Technischen Hochschule Deggendorf das so genannte IGM®-Lebensstilprogramm nach Professor Dr. Dieter Melchart (TU München) als Programm der kommunalen Gesundheitsbildung für Bürger und Gäste der Stadt in einem dreijährigen, vom Bayerischen Gesundheitsministerium geförderten Forschungsprojekt eingeführt, umgesetzt, weiterentwickelt und evaluiert wird.

Prof. Dr. Erich Wühr (M.Sc.) was appointed professor in the subject areas of Health Promotion and Preventive Care by Deggendorf Institute of Technology (DIT)/Health Care Campus Bad Kötzting. In Bad Kötzting, he is managing a research project whose aim is to implement the so-called IGM® Lifestyle Programme, which was developed by Prof. Dr. Dieter Melchart (Technische Universität München), within the framework of community-based health promotion undertaken by the town Bad Kötzting in cooperation with the Technische Universität München and DIT. This community-based health education programme for citizens and visiting tourists is to be introduced, implemented, developed and evaluated in the course of this three-year long research project which is funded by the Bavarian Health Ministry.

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Prof. Dr. Horst Kunhardt


Prof. Dr. biol. hum. Horst Kunhardt ist Informatiker und Humanbiologe und seit 2004 Professor an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) für die Lehrgebiete Betriebliche Anwendungssysteme und Gesundheitsmanagement. Seit 2015 ist Prof. Dr. Kunhardt Vizepräsident der Technischen Hochschule Deggendorf. Seit 2006 leitet er den Weiterbildungsstudiengang MBA Health Care Management und seit 2010 das Institut für Cross-border Healthcare Management am Gesundheitscampus der THD in Bad Kötzting, das sich mit Fragen der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung befasst.
Prof. Dr. Horst Kunhardt ist Projektleiter der Gesundheitsregion Deggendorf, ein vom Bayerischen Ministerium für Umwelt und Gesundheit ausgezeichnetes Projekt. Prof. Dr. Horst Kunhardt war Preisträger für „Innovative Lösungen“ im Gesundheitswesen und erhielt 2011 den Preis für „Gute Lehre an der Hochschule Deggendorf“.
Prof. Dr. Kunhardt hat eine langjährige Berufserfahrung als IT-Leiter und Qualitätskoordinator im klinischen Bereich und umfangreiche Erfahrungen im Bereich Gesundheitsmanagement sowie bei der Qualifikation von Gesundheitsberufen. Prof. Dr. Kunhardt ist ein erfahrener Experte im Bereich Qualitätsmanagement sowie eHealth und Telemedizin. Forschungs- und Tätigkeitsschwerpunkte liegen auf den Gebieten Klinikinformationssysteme, Gesundheitsnetzwerke, IT-Sicherheit, Gesundheits- und Medizintourismus sowie Compliance- und Risikomanagement.

Prof. Dr. Horst Kunhardt, a computer scientist and human biologist, has been a professor at Deggendorf Institute of Technology (DIT) since 2004. His teaching portfolio includes Business Application Systems and Health Management. Prof. Dr. Kunhardt has been one of DIT’s Vice Presidents since January 2015. Moreover, he has been head of the MBA programme Health Care Management since 2006 and the Institute for Cross-border Healthcare Management at DIT’s Health Care Campus in Bad Kötzting since 2010.
Prof. Dr. Kunhardt is managing the project ‘Gesundheitsregion Deggendorf’ (Health Region Deggendorf), which was honoured by the Bavarian Ministry for Environment and Health. Furthermore, he was awarded the prizes ‘Innovative Solutions in Healthcare’ and ‘Teaching Excellence at DIT’ in 2011.
Prof. Dr. Kunhardt offers longstanding professional experience as IT manager and quality coordinator in the clinical area and extensive experience in the fields of health management and qualifications for healthcare professionals. In addition, Prof. Dr. Kunhardt is an experienced expert in the areas of quality management, eHealth and telemedicine. His research and professional focuses lie on clinical information systems, health networks, IT security, health and medical tourism as well as compliance and risk management.

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